Vogels Küche
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Sushi Teil 2: Tiger Roll

Kalte Küche fernöstlich – nach dem die ersten Versuche zum hausgemachten Sushi sehr gut gelungen sind, war heute eine etwas kompliziertere Variante fällig. Die Zubereitung ist nicht wirklich kompliziert, im Grunde fertigt man nur eine etwas größere Maki-Rolle (Futo-Maki).

Aber die dicken und meist ziemlich krummen Garnelen einzurollen erfordert schon etwas Fingerspitzengefühl und Übung. Die Tiger Roll wollte ich jedenfalls schon lange mal machen, sie kommt ganz ohne rohen Fisch aus. Ich habe zunächst Google bemüht und mich nach dem Studium verschiedener Rezepte und Speisekarten von Sushi Restaurants auf folgende Zutaten festgelegt: in japanischem Panko-Mehl gebackene Garnelen, Salat, Avocado, Gurke und Majonäse – ja, richtig gelesen: Majonäse. Die kleinen orangen Fischeier waren hier leider nicht zu bekommen, insofern fehlt eine Hauptzutat, was dem Geschmack aber nicht wirklich geschadet hat. Insgesamt kommt die Tiger Roll damit wohl recht nah an die gängigen Ausführungen beim Japaner heran. Zumindest geschmacklich ist sie ganz dicht an meiner bisherigen Referenz aus dem Bento Ya in München (Achtung: Geheimtipp!). Also – Bambusmatte bereit legen und auf geht’s!

Zutaten (ergibt 2 große Futo-Maki-Rollen aus je einem ganzen Nori-Blatt)

  • 2 ganze Nori-Blätter (Sushi-Algen, geröstet und getrocknet)
  • 200 g Sushi-Reis
  • 25 ml Sushi-Reisessig
  • 1/2 TL Zucker
  • knapp 1/2 TL Salz
  • ca. 10 cm grüne Gurke
  • 1/2 kleine Avocado (reif, am besten der Sorte Hass)
  • etwas Zitronensaft
  • einige Salatblätter (junger Römersalat oder Eisberg)
  • Majonäse (z. B. Hellmans)
  • 6 mittelgroße Garnelen, roh, küchenfertig
  • japanisches Panko-Mehl
  • 1 Ei
  • etwas Mehl und 1 Tl Paprikapulver
  • Pflanzenöl zum Ausbacken der Garnelen
  • und natürlich Sojasauce, eingelegten Sushi-Ingwer (Gari) und Wasabi

Zubereitung

1. Sushi-Reis im Sieb gut abspülen, in knapp 200 ml kaltem Wasser aufkochen und dabei öfters rühren. Dann auf kleinster Stufe mit geschlossenem Deckel 15 Minuten quellen lassen. Reis auf eine flache Platte geben. Zucker und Salz im Essig auflösen, Reis damit beträufeln (säuern) und glatt streichen. Komplett auskühlen lassen, dabei gelegentlich umrühren und wieder glatt streichen.

2. Gurke schälen, entkernen und längs in 1 cm breite Streifen schneiden. Avocado schälen, eine Hälfte längs ebenfalls in 1 cm breite Streifen schneiden und sofort mit etwas Zitrone beträufeln. Salatblätter waschen, ggf. starke Mittelrippen heraus schneiden. Gemüse und Nori-Blätter, Majonäse, Reis, Bambusmatte sowie eine Schüssel mit kaltem Wasser und einem EL Reisessig bereit stellen.

3. Garnelen abspülen, trockentupfen, falls erforderlich Panzer inkl. Schwanzflosse entfernen. Der Länge nach auf dünne Bambus- oder Holzstäbe stecken und dabei möglichst strecken und gerade ausrichten. Dies dient dazu, dass sich die Garnelen beim Backen nicht all zu stark einrollen und damit besser in die Rolle packen lassen. Sie bleiben zwar nicht ganz gerade, aber es hilft schon. Nun werden die Garnelen wie ein Schnitzel paniert: Mehl mit Paprikapulver vermischen, Ei mit 1/2 TL Salz verquirlen, Panko-Mehl in einer großen Schüssel bereitstellen. Garnelen zu mehlieren, dann durchs Ei ziehen und zuletzt gut mit Panko-Mehl panieren. In einer großen Pfanne mit reichlich Pflanzenöl von allen Seiten goldbraun ausbacken. Noch warm von den Stäben ziehen und sofort weiterverarbeiten.

4.  Jetzt wird gerollt: Ein Nori-Blatt mit der glänzenden Seite nach unten auf die Bambusmatte legen. Finger mit dem Essigwasser befeuchten und Reis gleichmäßig dünn auf dem Nori-Blatt verteilen. Dabei an einer Seite ca. 2,5 cm frei lassen, ansonsten bis an die Ränder gut andrücken (siehe Abbildung).  Die frei bleibende Seite liegt an der vom Körper entfernten Seite des Nori-Blattes. Etwa mittig im Reis Salatblätter auslegen, darauf Gurken- und Avocadostreifen. Dazwischen die möglichst noch leicht warmen Garnelen legen. Eine dünne Spur aus Majonäse quer darüber verteilen. Den frei gebliebenen Streifen des Nori-Blattes mit etwas Essigwasser befeuchten. Jetzt kann gewickelt werden: Bambusmatte an der dem Körper zugewandten Seite anheben und über die Füllung legen. Dabei mit den Fingerspitzen die Füllung in Position halten. Unter Zuhilfenahme der Matte langsam zum freien Rand hin aufrollen und dabei fest zusammendrücken. Ggf. Matte umdrehen und Maki-Rolle darin nochmals hin- und her rollen. Fertige Rolle zur Seite legen und die zweite Tiger Roll fertigen. Sofort mit einem sehr scharfen, großen Messer in ca. 2 cm breite Streifen schneiden. Dabei die Klinge immer wieder reinigen und mit Essigwasser befeuchten, damit saubere Schnitte entstehen.

Servieren mit Sojasauce, Wasabi und Gari.

Sieht das nicht köstlich aus?

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